Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 124

1907 - Leipzig : Voigtländer
124 5861. Wilhelm I., der Groe, 18611888. setzte sich an die Spitze. Mitten in das heftigste Granatfeuer hinein sprengte der kriegssreudige Srst. Ris ihn der Minister Graf Bismarck mit den Worten anhielt: His Ministerprsident habe ich die Pflicht, Ew. Majestt zu bitten, nicht die augenscheinliche Gefahr aufzusuchen," entgegnete er freundlich: Ich kann doch nicht davonreiten, wenn ineine brave Rrmee im Feuer steht." Dem König gert's!" sagten abends siegesfroh die Soldaten mit hindeutung auf den Hamen des Schlachtortes. 4. Die Preußen vor Wien und der Friede. Durch den Sieg bei Kniggrtz mar der Heldzug entschieden. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das zerrttete sterreichische Heer bis vor Wien. wo ^ es noch zu Gefechten kam, wurden die sterreicher geschlagen. Der Einzug des Siegers in die stolze Kaiserstabt stand bevor. Und da auch die sddeutschen Verbndeten sterreichs in den Gegenden am Main in mehreren Gefechten geschlagen worden waren, so erklrte sich sterreich zum Frieden bereit. So kam es zum Frieden von Prag (23. Rg. 1866). Der bisherige Deutsche Bund wurde fr aufgelst erklrt, sterreich schied aus Deutschland aus, erkannte den Bund der norddeutschen Staaten an, der von Preußen geschaffen werden sollte, und trat alle seine Rechte auf Schleswig - Holstein an Preußen ab. Ruch das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt am Main wurden dem preuischen Staate einverleibt. 5. Der Norddeutsche Bund 1867. Preußen grndete nun den Norddeutschen Bund 1867, dem alle Staaten nrdlich vom Main beitraten. So hatte König Wilhelm durch zwei glorreiche Kriege Norddeutschland zu einer einzigen Macht vereinigt. Die sddeutschen Staaten, Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen, erklrten sich bereit, im Falle eines auswrtigen Krieges ihre gesamte Wehrkraft unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen zu stellen. 6. Oes Knigs Ratgeber. Diese groen (Erfolge verdankte König Wilhelm seiner eignen Weisheit und Festigkeit, dann aber auch dem Heibenmute seines Heeres und insbesondere drei ausgezeichneten Mnnern, dem Ministerprstbenten von Bismarck, dem Kriegsminister von Roon und dem General von Moltfte. hellmuth von Moltke aus parchim in Mecklenburg hatte den Kriegsplan entworfen, nach dem die preuischen Heere die sterreicher angegriffen hatten.

2. Vorstufe - S. 82

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Brandenburg - preuische Geschichte. Ohne Zgern folgten ihm die Verbndeten. So kam es zur Vlker-schlacht bei Leipzig (16., 18. und 19. Oktober 1813). Die Völker kamen der ganzen Welt Und zogen gegen Franzosen aus, Die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen Und die nach dem glorreichen sterreich heien, Die zogen alle aus." Drei Tage wurde gestritten, am heiesten bei dem Dorfe Mckern im Norden von Leipzig, wo Dork angriff, und bei P r o b st h e i d a. Napoleon unterlag und mute den Rckzug antreten. Wem ward der Sieg in dem harten Streit? Wem ward der Preis mit der Eisenhand? Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut, Die Welschen hat Gott verweht wie den Sand; Viel Tausende decken den grnen Rasen, Die brig geblieben, entflohen wie Hasen, Napoleon mit." Deutschland war frei, Napoleon fhrte sein zersprengtes Heer der den Rhein. Beim Beginn des neuen Jahres 1814 folgten ihm die Verbndeten, allen voran Blcher, welcher in der Neujahrsnacht bei C a u b der den Rhein fetzte. Vergeblich versuchte Napoleon Widerstand zu leisten, er wurde wieder-holentlich geschlagen. In dem Gefechte bei Bar-fur-Aube zeichnete sich der junge Prinz Wilhelm, der sptere deutsche Kaiser, durch seine Unerschrockenheit mitten im Kugelregen aus. Schon im Mrz standen die verbndeten Heere vor Paris, am 31. zogen die Monarchen an der Spitze ihrer siegreichen Truppen ein. Napoleon wurde durch sein eigenes Volk zur Absetzung gezwungen, ihm wurde die kleine Insel Elba (bei Italien) als Frstentum bergeben. Frankreich wurde wieder ein Knigreich, an dessen Spitze der Bruder des hingerichteten letzten Knigs trat, Ludwig Xviii. Der Wiener foje Angelegenheiten der einzelnen europischen Staaten, welche 8 durch die napoleonischen Kriege arg zerrttet waren, grndlich zu ordnen, trat in Wien eine groe Versammlung von Vertretern sast aller Staaten zu-sammen, der Wiener Kongre (18141815). Nach den hier gefaten Beschlssen erhielt Preußen alle seine frheren Besitzungen wieder, also im Osten Preußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Sachsen, zu dem der nrdliche Teil des Knigreichs Sachsen hinzukam, im Westen West-salen und dazu die Rheinprovinz. So hatte es fast den ganzen Norden Deutschlands in Besitz.

3. Geschichtsbilder - S. 170

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 170 — Umsonst war es, daß die Königin Luise dem Sieger mit edler Würde gegenübertrat, um mildere Bedingungen zu erlangen. Alles preußische Land westlich der Elbe gab Napoleon als Königreich Westfalen seinem Bruder Jerome. Dieser residierte auf Schloß Wilhelmshöhe und ward durch sein lasterhaftes Leben berüchtigt. Die polnischen Provinzen Preußens gab Napoleon dem Könige von Sachsen, welcher dem Rheinbünde beigetreten war, als Großherzogtum Warschau. Die Festung Danzig blieb in französischer Verwaltung und von Franzosen besetzt; es war ein starkes Bollwerk der französischen Herrschaft im Osten, mitten im preußischen Gebiet. D er K ö n i g von Preußen aber bewahrte im Unglück seine Würde und tratdemrhein-bunde nicht bei. Seine Unterthanen jenseit der Elbe entließ er mit den Worten: „Der Friede muß abgeschlossen werden. Der Vater scheidet von den Kindern. Euer Andenken kann keine Macht aus meinem Herzen vertilgen." Sein Wahlspruch war fortan: „Meine Zeit in Unruhe, meinehoffnung in Gott." Bis die ungeheuren Kriegskosten gezahlt waren, blieben 150000 Franzosen in den Provinzen Brandenburg, Pommern, Schlesien, Preußen, die dem Könige geblieben waren. Das arme Volk mußte sie unterhalten. Erst am Ende des folgenden Jahres zogen sie aus dem völligverarmtenlande. m. Napoleons Weltherrschaftundpreutzenswiedergeburt. 1. Napoleons Weltherrschaft. — Ganz Deutschland gehorchte jetzt dem Machtgebote Napoleons. Überall hatte dieser seine Spione. Wehe dem, der es wagte, etwas wider ihn zu sprechen oder zu thun! Deutsche Krieger des Rheinbundes mußten helfen, für Napoleon die Welt zu erobern. Die Spanier verteidigten so wacker ihre Freiheit, daß Napoleons Macht (1808) sehr geschwächt wurde. Als Kaiser Franz von Österreich 1809 noch einmal versuchte, den gewaltigen Napoleon zu bezwingen, war Preußen noch zu schwach, ihm beizustehen. Bald erfocht Napoleon einen entscheidenden Sieg, und Kaiser Franz konnte nur mit großem Verlust den Frieden erlangen. Während dieses Kampfes hatten auch die Tiroler zu den Waffen gegriffen. Denn sie ertrugen es nicht, daß Napoleon ihr schönes Land dem österreichischen Kaiser, welchem sie in treuer Liebe anhingen, entrissen und dem Könige von Bayern gegeben hatte. Aber der fromme Landmann Andreas Hofer, ihr Führer, mußte mit feiner kleinen tapferen Schar der Übermacht erliegen. Zwei Monate lang verbarg er sich in einer einsamen Hütte im Gebirge. Da wurde er bei Nacht überfallen und in Ketten nach Mantua geschleppt. Mit ruhig festen Schritten ging er zum Richtplatze, drückte das Kreuz des Heilandes an seine Lippen und rief mit fester Stimme: „Gebt Feuer!“ Auch im Norden gab es wackere Herzen, die sich von ihrem Ingrimm gegen den fremden Unterdrücker fortreißen ließen, vorzeitig aus eigne Faust die Befreiung zu versuchen. Aber es mißlang. Zu ihnen gehörte der preußische Major von Schill (Arndt, das Lied vom Schill), welcher im Heldenkampfe zu Stralsund den Tod fand. Napoleon schien jetzt ganz unüberwindlich geworden zu sein. Sein Reich hatte einen ungeheuren Umfang gewonnen. Es zog sich an der Nordfeeküste hin bis Lübeck. Auch Italien war in feiner Hand. In Spanien herrschte fein Bruder. Die Fürsten des Rheinbundes gehorchten ihm. Preußen und Österreich waren so geschwächt, daß er sie leicht zwingen konnte.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 153

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
153 der Italiener leicht und rasch ab. Wo wir schweigen, schwaht und lacht er; wo wir seufzen und klagen, singt er; was uns schwer wird, unterläßt er. Seine Arbeiten sallen ihm leicht. Ein Eselstreiber, welcher in der Sonnen- hitze hungrig und durstig neben seinem beladenen Thiere zu Fuß geht, plau- dert stundenlang mit dem Langohr. Die Magd säubert die Töpfe und ruft ihnen zu: „Nun, Kinderchen, seht ihr wieder vernünftig aus; aber stehtauch hübsch fest und fallt mir nicht; sonst brecht ihr Arme und Beine und die Signora heißt mich bestia, und der Herr weist mich zum Haus hinaus." Ein italienischer Straßenarbeiter ist fleißiger und genügsamer, als ein deutscher. Polenta, ein mit Wasser bereiteter Brei von Welschkornmehl, den er mit oder ohne Butter und Käse genießt, ist das tägliche Gericht, Maecaroni die Lieblingsspeise der Lazzaronis in Neapel. Das Volk thut oft aus Schlau- heit demüthig; aber nirgends gilt Stand oder Rang weniger, als in Italien. Auch der Geringste benimmt sich, ohne frech zu sein, wie einer unseres Gleichen. Ter Lazzaroni hält sich für eilten König und stellt Kaiser und Pabst vor seinen Richterstuhl. „Der König ißt so viel Maecaroni, als er will, und der Lazzaroni so viel, als er hat." So lebendig die Italiener sind, so hoch schätzen sie die Erholung von der Arbeit, das dolce far niente; sie ruhen aus, während ihr Geist sich mit Allerlei beschäftigt, ohne müde zu werden. Ihre Sprache ist klar und bestimmt. Carneval, Opern, Schau- spiele, Musik, das La Mora-Spiel bieten Erholung und Vergnügen. Leider ist ihre Rachsucht und ihr aufbrausender Sinn oft Veranlassung zu Mord und Raub. Ein gedungener Bandit hält sich für einen guten Christen, weil er zur Kirche und Beichte geht und die Festtage streng einhält. Seit den Ereignissen der letzten Jahre (1859 und 1860) ist die Staatengruppe*) der apenninischen Halbinsel eine ganz andere geworden. Die meisten Staaten sind zu einem gemeinsamen Königreiche Italien unter Viktor Emanuel geeinigt, die Kronen von Neapel, Toskana, Parma und Modena eingegangen, der Kirchenstaat ist auf ein sehr geringes Gebiet be- schränkt, die Lombardei bis an den Mincio an Sardinien abgetreten, die Republik Marino erhalten worden. 1866 ist endlich auch Venetien an Italien abgetreten worden. 1. Das Königreich Italien. (4710 Q.-M., 21,600,000 Einwohner.) Sardinien erkaufte den Beistand Frankreichs gegen Oesterreich und den Besitz der Lombardei durch die Abtretung von Nizza und Savoyen (1860). Seit 1866 umfaßt es folgende Theile: I. Das lombardifch-venetianftche Königreich (456 Q.-M., 2,446,000 E.). Der fruchtbare Boden bietet Kastanien, Maulbeerbäume, Wein, Orangen, Reis, Mandeln, Feigen, Obst, Melonen re. Bei dem großen Reichthum an *) Früher gehörte Venetien dein Kaiser von Oesterreich; es bestanden daneben folgende selbständige Staaten: 1) Königreich Sardinien; 2) das Herzogthum Parma ; 3) das Herzogthum Modena; 4) das Großherzogthum Toskana; 5) der Kirchen- staat; 6) die Republik Marino; 7) das Königreich Neapel.

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 283

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 283 durchaus mit Sardinien vereint sein wollte; auch Florenz, Parnia, Modena, Bologna übergaben sich Bittor Erna-nnel (j. 1849 König von Sardinien). Vergeblich pro-testirte der Papst gegen die Beraubung des Kirchenstaats. Und nicht genug! Der verwegene Republikaner Garibaldi, der 1849 die Franzosen vor Rom geschlagen hatte, landete plötzlich 1860 in Sicilien, gewann die Insel, setzte nach Neapel über und wurde überall als Befreier empfangen. Damit er nicht allein Alles ausrichte, ließ Viktor Emauuel fein Heer in den Kirchenstaat einrücken, erdrückte die päpstliche Armee und besetzte Ancona. Darauf belagerte er Franz Ii., dem in Folge von Bestechung Alles abtrünnig wurde, in feiner letzten übrigen Festung Gaeta. Als diese siel, Febr. 1861, wurde das erste italienische Parlament nach Turin berufen, das 20. März Viktor Emannel zum König von Italien ausrief, aber auch dem Franzosenkaiser zum Dank für feine Hilfe Savoyen und Nizza abtrat. Umsonst protestirte dagegen Garibaldi, umsonst auch der Papst, der also trotz Napoleons Schutz kaum ein Viertheil des Kirchenstaats behielt. Selbst dieses letzte Viertel wollte ihm Garibaldi mit feinen Freischaaren abnehmen. Unter dem Ruf: Rom oder Tod! landeten sie im Süden der Halbinsel. Da aber verlegte ihm ans Napoleons Geheiß das italienische Heer den Weg, bei Aspromonte (Aug. 62) wurde er umzingelt, verwundet und gefangen. So blieb der Papst noch 8 Jahre läuger Herr in Rom, und Viktor Emanuel mußte sich vorerst mit Florenz, als der Hauptstadt seines neuen Reiches begnügen. Mit dem I. 1859 wachte nun auch in Deutschland wieder das Nationalitätsstreben auf; man schämte sich halb, daß Italienern so leicht glückte, was soliden Deutschen mißglückt war. Auch die Polen sieugen an, zu rumoren. Alexander Ii., der 1861 gewagt hatte, 20 Mill. Leibeigene in Rußland für frei zu erklären, und auch sonst zu Reformen geneigt war, behandelte sie erst milde; als aber der Ausstand 1863 ausbrach, nicht durch

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 483

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich bis zur Errichtung des Kaiserthums. 483 22. Juli unter dem General Kalkreuth, wofür der französische General Beauharnois, der Saumniß angeklagt, im folgenden Jahre, den 23. Juli 1794, auf der Guillotine blutete. Von Bafel bis Lille bildeten die Verbündeten eine Linie von 280,000 Streitern; von Norden her drohten Engländer und Hannoveraner; am Fuße der Pyrenäen fochten die Spanier unter dem General Ricardos mit Vortheil, durch Zögern aber ließen sie unwiederbring- lich die Gelegenheit, in das Herz von Frankreich einzudringen, ent- schlüpfen. Ein Aufgebot in Masse (levee en masse) rief auf Barrere's Vorschlag 13 Armeecorps ins Daseyn, bestimmt die Grenzen zu vertheidigen und den Aufruhr im Innern zu dam- pfen. Der Schrecken trieb die junge Mannschaft zu den Waffen, die Generale zu den äußersten Wagnissen. Houchard nötbigte die Engländer unter dem Herzoge von Pork bei Hondschooten zum Rückzuge, den 0. Sept., und besiegte die Holländer in einem Treffen bei Menin den 15. Sept., wurde aber dessen ungeachtet guillotinirt, den 20. Nov., weil er sich bei Cortryk von den Oest- reichern hatte überwältigen lassen. Moreau, den Befehlen des Eonvents gehorchend, griff den Herzog von Braunschweig bei Pir- masens an, ward aber mit Verlust zurückgeschlagen, den 22. Sept. Der General W u r m se r erstürmte die W e i ß e n b u r g e r Linien den 13. Oct., Landau wurde eingefchlossen. Der Herzog von Braunschweig erfocht im Verein mit dem sächsischen Contingenr einen glänzenden Sieg bei Kaiserslautern, den 28., 29. und 30. Nov., über den General Hoche. Gleichwohl blieb die Frucht des diesjährigen Feldzugs den Franzosen, denn Iourdan schlug den Prinzen von Eoburg bei Wattigny den 15. und 10. Oct.; Pichegrü mit Hoche vereint entriß den Preußen die errunge- nen Vocthcile wieder; am 30. Dec. ging die östreichische Armee bei Philippsburg über den Rhein, die Preußen zogen sich auf Mainz zurück, der Herzog von Braunschweig aber legte den Oberbefehl nieder. Mit gleichem Glücke ward der Wohlfahrtsausschuß der innern Unruhen Meister. Toulon, das sich den Engländern ergeben, ward durch die klugen Anstalten des Artilleriecomman- danten Napoleon Bonaparte unter dem General Dugom- ni i e r wieder genommen, den 19. Dec.; die Vendeer sahen sich überwältigt, und schauderhafte Blutgerichte ergingen über die Städte Lyon, Marseille und Nantes. Die Königin Maria Antoi- nette starb den 16. Oct. auf der Guillotine und der verächtliche Herzog von Orleans fand den Lohn seiner Thaten ebendaselbst den 6. Nov. Robespierre und seine Genossen schalteten nach Gutdünken über Leben und Vermögen; die Girondisten wur- den durch die Guillotine hinweg gemäht; auch Danton's Haupt und vieler andern seiner Gemeinschaft siel unter dem Mordmessec. Ein Decret vom 24. Nov. 1793 verordnte die Einführung ein-'s neuen Calenders in Frankreich, womanvon 1792, als dem 31 *

7. Neuere Geschichte - S. 26

1895 - Leipzig : Reisland
— 26 — auf Schonung seiner Leute, daß er ohne Not nicht einen opferte. Die Verpflegung des Heeres, besonders in den Winterquartieren, lag ihm über alles am Herren, und wenn Mangel eintrat, so schoß er lieber von dem ©einigen vor, als daß er es an den Zahlungstagen am Solde fehlen ließ. Dafür verlangte er aber auch Pünktlichkeit im Dienst und strengen Gehorsam. Ausreißer schoß er oft mit eigner Hand im Fliehen nieder. Der Hofkriegsrat, in Wien lähmte oft feine besten Kriegsunternehmungen. Aber als mau ihm deshalb ans Leben wollte, weil er im Jahre 1697 den berühmten Sieg bei Z enth a über die Türken erfochten hatte, trotzdem daß ihm von Wien befohlen war, nicht zu schlagen, sprach Kaiser Leopold: „Dafür bewahre mich Gott, den Mann zu strafen, durch den mir Gott so viel Gutes erwiesen hat." 3. Verlauf des Krieges. Österreich eröffnete durch Eugen mit 30000 Mann, worunter 10000 Preußen waren, den Krieg 1701 in Italien, wo sich der französische Felbherr Catinat festgesetzt hatte. Vertrauensvoll folgten die Soldaten dem Prinzen auf die Gipfel der Alpen. Aber hier boten sich seiner Kühnheit die ersten Schwierigkeiten bar. Alle Pässe waren schon von den Franzosen besetzt, und Catinat hielt es für unmöglich, daß Engen über das Gebirge zu dringen vermöge. Allein diesem zweiten jhannibal war kein Gebirge nn-übersteiglich. Er bewaffnete feine Soldaten mit Hacken, Bohrern und Pulver, und in wenigen Tagen war ein Weg von 6 Meilen in der Länge und 2v2 m in der Breite durch den Felsen gebrochen, ans dem man mit Geschütz und Gepäck hinüber kam, indem man sie mit Seilen, Winben nnb Flaschen-Zügen in die Tiefe hinabließ. Mit Erstaunen sah Catinat den ganzen Zug vou den Bergen herabkommen nnb, ehe er es verhinbern konnte, die Ebene von Verona bis an die Etsch besetzen. Engen überfiel ihn bei Carpi imb schlug ihn aufs Haupt. In den Nieberlanben gewann der Herzog von Marl-borough mit den hollänbisch-bentschen Truppen die Oberhanb. Nun aber brang der französische Marschall Villars über den Rhein und vereinigte sich mit dem Kurfürsten von Bayern, der dann, währenb Villars Bayern becfte, in Tirol einbrang. Die Tiroler aber erhoben sich unter Martin Sterzinger für ihr Kaiserhaus und nötigten den Kurfürsten zum Rückzüge. Durch die Stellung der Franzosen in Bayern kam der Kaiser in Bebrängnis. Um diese zu enben, vereinigten sich Marlborough und Eugen aus bentschem Boben. Bei Höch-stäbt und Blenheim trafen sie auf die vereinigten Franzosen und Bayern, und eine Hauptschlacht mußte entscheiben (1704).

8. Der Gutsherr von Vechelde - S. 80

1911 - Braunschweig : Graff
Nach der Schlacht bei Zttinöen kam zuerst das Cieb auf, das noch heute von Den Braunschweigern, wenn auch im Text etwas veränöert, mit Vorliebe gesungen wirö: „Idir lustigen Braunschweiger, Sein wir alle beisammen; Ei so woll'n wir eins singen, Die N)acht zu verbringen, Grenaöier und Itlusmier. — Lust'ge Braunschweiger, das sein wir ! Bruöer Schott und Bruöer Englischmann, Rückt nur immer Öreifte mit heran! Hannoveraner und Hessen, Seiö auch nit vergessen, Doch die allerersten für und für, Lust'ge Braunschweiger, das fein wir! Unser Herzog der heißt Feröinanö, Ider zum Teufel tut ihm Gegenstanö? Von der Aller zur Leine, Von der Weser zum Rheine Alle Nacht ein neu Quartier — Cuft’ge Braunschweiger, das sein wir! Vor Zttinöen auf dem weiten plan, Idas Franzosen wir öa halten sahn; Alles weiß, blau und gelbe Von Röcken und Helme, Zttit Kanonen und mit Kleingewehr. Lust'ge Braunschweiger, das sein wir!

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 158

1855 - Heidelberg : Winter
158 §. 145. Der spanische Erbfolgekrieg. bald der englische Herzog von Marlborough mit seinen Hollän- dern und Deutschen die Oberhand über die Franzosen, und auch am Mittelrhein mußten diese vor dem Markgrafen Ludwig von Baden zurückweichen. Der Marschall. Villars rückte nun zwar nach Bayern vor, während der.kurfürst in Tyrol eindrang; aber die Tyroler erhoben sich für ihr Kaiserhaus unter Martin Sterzinger und zwangen ihn zum Rückzug nach Bayern, wo sich bald darauf ein neues französisches Heer unter Tallard einfand. Doch nun vereinigten sich Engen und Marlborough und es kam 1704 zu der S ch l'a ch t bei H ö ch st ä d t und B l e n h e i m , in welcher 20,000 Mann der französisch-bayrischen Armee erschlagen und 15,000 Franzosen mit Tallard, gefangen wurden. Die beiden Kurfürsten flohen über den Rhein und wurden von Kaiser Joseph l., welcher seinem Vater Leopold !. 1705 gefolgt war, in die Acht erklärt. Da zu derselben Zeit auch Erzherzog Karl in Spanien einrückte, Catalonien, Navarra, Aragonien und Valencia sich für ihn erklärten, und Philipp ans Madrid weichen müßte, so machte Ludwig Vergleichs- vorschläge, wurde aber abgewiesen. Darauf ließ sich Villeroi 1700 in die Schlacht bei R a m i l l i e s ein, und wurde von Marlborough völlig geschlagen, während Engen zu gleicher Zeit durch seinen glänzenden Sieg bei Turin die Fran- zosen aus der Lombardei vertrieb, worauf der Feldmarschall von Dann 1707 Neapel eroberte. Jndeß war das Jahr 1707 für Ludwig etwas günstiger; doch Eugen und Marlborough vereinigten sich wieder und schlu- gen den Marschall von Vendo ine 1708 bei Oudenarde so gänzlich, daß alle von den Franzosen besetzten Plätze, selbst Lille, in die Hände der Sieger fielen und Ludwig sich erbot, auf Spanien, Amerika, Mailand und die Niederlande zu verzichten, ja selbst das Elsaß und Straßburg dem deutschen Reiche zurückzngeben. Weil aber die Verbündeten verlangten, er müsse seinen Enkel selbst aus Spanien vertreiben, wollte Ludwig noch einen Versuch mit den Waffen machen; doch Villars verlor auch die blutige Schlacht bei M alplaquet (1709) gegen Eugen und Marlborough, so daß der König bei der völligen Erschöpfung Frankreichs sich anheischig machte, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu geben. Die Verbündeten gaben unklugerweise nicht nach, und nun trat eine plötzliche Wendung der Dinge ein, welche Ludwig rettete. Der Herzog von Marlborough fiel in Ungnade und wurde abbernfen; Kaiser Joseph I. starb 1711 an den Blattern und nun wurde sein Bruder, Erzherzog Karl, als Karl Vi. Kaiser. England und Holland wollten aber die spanische und deutsche Krone nicht auf Einem Haupte vereinigt sehen, und

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 366

1858 - Weimar : Böhlau
366 1712 zu Utrecht eröffnet, und am 11. April 1713 wurde zu Utrecht der Friede unterzeichnet. Philipp V. erhielt das Königreich Spanien und dessen außereuropäische Besitzungen. Frankreich und Spanien sollten nie unter einem Fürsten vereinigt werden. Frankreich erkannte die protestantische Thronfolge in England an und trat an Eng- land die Hudsonsbai, Neuschottland oder Akadien und Neufundland ab. Savoien erhielt eine treffliche Barriere von Festungen gegen Frankreich und die Insel Sicilien als ein Königreich. Die Holländer erhielten daß Besatzungsrecht in einer Reihe von Festungen. Zwischen Holland, Eng- land und Frankreich wurde ein Handelsvertrag geschloffen. Spanien trat in einem besonderen Frieden an England die Festung Gibraltar und die Insel Minorea ab. Der Kaiser nahm den Frieden nicht an, sondern beschloß in Ver- bindung mit dem deutschen Reiche den Krieg gegen Frankreich fort- zusetzen. Die Reichstruppen kamen aber so sparsam und unregelmäßig an, daß Eugen nichts ausrichten konnte. Der Marschall Villars ero- berte Landau und brandschatzte die offenen Städte am Rhein, dann ging er auch über den Rhein, nahm Freiburg ein und setzte auch auf dem rechten Rheinufer seine Erpressungen fort. Deshalb sah der Kaiser sich genöthigt, auf die angebotenen Friedensunterhandlungen einzugehen. Von Villars und Eugen wurde zu Rastadt 1714 der Friede unterzeich, net. Der Kaiser erhielt die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Sardinien, Mantua und die toskanischen See hä- fen an der westlichen Küste. Frankreich gab alle seine Eroberungen am Rheine, bis auf Landau, heraus. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden der Reichsacht entledigt und in alle ihre Länder und Würden wieder eingesetzt. Mit dem deutschen Reiche schloß Frankreich zu Ba- den im Aargau in demselben Jahre Frieden. Ende Lud- Frankreich war erschöpft, Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen xiv. tzornieder, der Wohlstand war verschwunden, eine ungeheure Schulden- last lastete auf den Staatskassen. Auch in seiner Familie traf Lud- wig Xiv. großes Unglück. Sein Sohn, der Dauphin Ludwig, starb 1711, dessen Sohn, der Herzog von Bourgogne, und dessen lie- benswürdige Gemahlin und ihr ältester Prinz, der Herzog von Bre- tagne, starben 1712. Ein zweiter Enkel Ludwigs, Philipp V., saß auf dem spanischen Thron, und ein dritter Enkel, der Herzog Karl von Berry, starb 1714. Ludwigs Urenkel, der nachherige Ludwig Xv., war noch ein Kind. Das Leben des alten Königs bewegte sich in dem gewohnten Kreise und der fest bestimmten Ordnung, alles drehte sich um die Person des Königs. Durch sein Testament setzte Ludwig Xiv. einen Regentschaftsrath ein und beschränkte die Macht des Herzogs von Or- leans, der während der Minderjährigkeit Ludwigs Xv. zur Regentschaft berechtigt war. Ludwig Xiv. starb am 10. September 1715, we- nige Tage vor Vollendung seines 77. Jahres. Das Volk jubelte bei der Nachricht von seinem Tode und verfolgte den Leichenzug nach St. Denis mit pöbelhaftem Muthwillen. ^Regentschaft' Ludwig Xv. (1715 —1774) war bei dem Tode seines Urgroß. »an Dueans^ Vaters erst fünf Jahre alt, und während seiner Minderjährigkeit gebührte
   bis 10 von 253 weiter»  »»
253 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 253 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1389
1 1227
2 1744
3 764
4 1925
5 12392
6 228
7 3290
8 330
9 626
10 11911
11 2256
12 1224
13 225
14 996
15 227
16 2565
17 87
18 123
19 576
20 1202
21 515
22 324
23 747
24 608
25 1386
26 1290
27 5552
28 2089
29 240
30 1401
31 1706
32 979
33 6994
34 1260
35 253
36 3513
37 51593
38 493
39 2456
40 256
41 243
42 2746
43 2720
44 77
45 6067
46 3317
47 2725
48 1323
49 101

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 23
2 0
3 7
4 2
5 2
6 1
7 11
8 14
9 60
10 1
11 2
12 2
13 1
14 0
15 14
16 29
17 175
18 3
19 18
20 17
21 0
22 0
23 14
24 0
25 1
26 1
27 0
28 3
29 34
30 0
31 0
32 10
33 11
34 59
35 1
36 8
37 6
38 26
39 6
40 3
41 20
42 4
43 4
44 69
45 15
46 2
47 0
48 0
49 1
50 0
51 31
52 2
53 2
54 3
55 0
56 5
57 5
58 3
59 6
60 62
61 12
62 0
63 1
64 1
65 1
66 1
67 12
68 12
69 4
70 2
71 4
72 4
73 17
74 50
75 1
76 3
77 12
78 4
79 0
80 2
81 1
82 4
83 1
84 0
85 8
86 9
87 4
88 0
89 0
90 2
91 0
92 31
93 1
94 25
95 0
96 78
97 2
98 41
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 72
1 58
2 23
3 85
4 11
5 248
6 78
7 1165
8 59
9 5340
10 25
11 174
12 95
13 25
14 321
15 0
16 638
17 336
18 169
19 687
20 4
21 1801
22 0
23 2
24 97
25 153
26 75
27 7
28 16
29 199
30 94
31 137
32 30
33 748
34 74
35 824
36 255
37 1
38 294
39 747
40 223
41 3
42 11
43 35
44 2158
45 56
46 120
47 396
48 5
49 74
50 62
51 75
52 195
53 132
54 1171
55 1885
56 9
57 82
58 15
59 671
60 251
61 646
62 138
63 76
64 67
65 158
66 278
67 4457
68 121
69 23
70 389
71 1582
72 18
73 655
74 21
75 334
76 64
77 62
78 1077
79 543
80 707
81 827
82 25
83 56
84 5
85 2
86 36
87 20
88 488
89 34
90 146
91 433
92 149
93 3445
94 144
95 25
96 321
97 153
98 660
99 153
100 253
101 34
102 127
103 1941
104 2
105 63
106 22
107 105
108 6
109 68
110 97
111 42
112 12
113 70
114 67
115 5
116 33
117 1604
118 269
119 119
120 1
121 392
122 194
123 18
124 103
125 18
126 41
127 182
128 8
129 163
130 264
131 548
132 47
133 376
134 7
135 83
136 444
137 54
138 15
139 581
140 536
141 300
142 99
143 65
144 1137
145 128
146 6
147 26
148 214
149 107
150 632
151 465
152 76
153 290
154 23
155 387
156 899
157 572
158 103
159 176
160 160
161 33
162 0
163 1
164 12
165 249
166 196
167 187
168 12
169 50
170 928
171 118
172 78
173 382
174 4896
175 280
176 2562
177 478
178 10
179 106
180 39
181 2
182 1341
183 936
184 71
185 13
186 50
187 11
188 393
189 3
190 0
191 558
192 29
193 128
194 76
195 21
196 44
197 3027
198 1408
199 330